Mon Apr 24 09:54:00 CEST 2017  |  Boxen Sa., 29.04., 22:00 Uhr: Dieser Mega-Fight ist die Summe vieler Superlative Joshua vs. Klitschko: Die Weltmeisterschaft im Schwergewicht

Blockbuster! Generationen-Gefecht! Kampf des Jahrzehnts! Selten ist in den letzten Jahren ein WM-Kampf im Schwergewicht so gehypt worden wie der am kommenden Samstag zwischen Weltmeister Anthony Joshua (27) und Wladimir Klitschko (41). Im Londoner Wembley Stadion steht nicht nur der IBF-Titel des Briten auf dem Spiel – es geht auch um den vakanten IBO- und den WBA-Superchampion-Titel. Schon lange ist dieser Zusammenprall der Schwergewichte im Mekka des Sports ausverkauft: mit 90.000 Zuschauern! Weltweit wird der Kampf in über 150 Ländern übertragen, in Deutschland ist Klitschko-Sender RTL live ab 22.00 Uhr dabei.

Der langjährige Schwergewichts-Weltmeister Wladimir Klitschko scheint vor dem Mega-Fight so entschlossen wie nie zuvor in seiner mittlerweile 27-jährigen Box-Karriere: „Ich bin auf eine gesunde Art und Weise besessen davon, diesen Kampf zu gewinnen", diktierte der 41-Jährige rund 50 anwesenden Journalisten bei einem Medientermin in seinem österreichischen Trainingscamp Anfang April in die Mikrofone. „Es geht mir darum, mir selbst zu beweisen, dass ich jeden Mann, der mir im Ring gegenübersteht, besiegen kann. Ich bin bereit, ziemlich weit zu gehen, um mir selbst zu zeigen: ich kriege mich in den Griff und ich kann stolz auf mich sein."

17 Monate ist es her, dass Klitschko zuletzt im Ring stand – 17 Monate, die vieles verändert haben in dem Mann, der das Schwergewicht zuvor mehr als ein Jahrzehnt lang nach Belieben dominiert hatte. Die einstimmige Punkt-Niederlage, die er am 28.11.2015 in Düsseldorf gegen den ungelenken und rüpelhaften Briten Tyson Fury hatte einstecken müssen, haben nachhaltig Wirkung hinterlassen: „Ich bin angepisst auf mich selbst, dass ich es gegen Tyson Fury nicht geschafft habe. Genau das motiviert mich zu zeigen, dass ich alles kann. Ich habe es drauf, ich muss es nur zeigen wollen." Er habe die Niederlage innerlich abgehakt, beteuert Klitschko, aber er habe seine Lehren und eine ungeheure Motivation daraus gezogen. Der Weg zum Ziel? „Kompromissloser Egoismus! Zum dritten Mal Weltmeister zu werden, Titel und all das sind nur positive Begleit-Effekte. An erster Stelle geht es um mein Ego, das angekratzt ist. Das treibt mich an. Eine solche Form der Besessenheit habe ich vorher noch nicht in mir gehabt. Und ich weiß: wenn ich besessen bin, erledige ich alles – und zwar ganz schnell."

Die Rolle des Jägers scheint der Ex-Champion zu genießen, das bestätigt auch sein Ma ager Bernd Bönte von der Klitschko Management Group: „Er wirkt sehr entspannt, ruhig und fokussiert. Das ist aber nur die Ruhe vor dem Sturm. Für Wladimir ist einfach unglaublich motivierend, dass er auf dieser Bühne, einem ausverkauften Wembley-Stadion, boxen kann und das erste Mal nach vielen Jahren wieder der Herausforderer ist. Ich glaube, diese Motivation ist ihm in den letzten Jahren teilweise abhandengekommen. Wenn Du immer und immer wieder deinen Titel verteidigst und neuneinhalb Jahre Weltmeister bist, dann ist das eine ungeheure Belastung. Ich habe das Gefühl, dass Wladimir sich gerade frei wie ein Vogel fühlt, der endlich einmal wieder fliegen kann."  

Beim Pressetraining in der Tennishalle seine Stamm-Hotels „Stanglwirt" gab Wladimir Klitschko nur begrenzte Einblicke in seine Vorbereitung. Auffällig war jedoch, wie gut durchtrainiert Klitschko wirkte. Noch leichter, drahtiger und leichtfüßiger - ganz offensichtlich hat er viel an seiner Athletik gearbeitet, um der Physis und Beweglichkeit des 27 Jahre jungen Muskelpakets Joshua aggressiv und offensiv begegnen zu können. „Eigentlich hat sich kaum etwas verändert beim Training, außer meine Konzentration und die Besessenheit von dem Ziel. Wir haben auch in der Vergangenheit alles richtig gemacht, doch nur der Kopf entscheidet über Sieg oder Niederlage. Ich muss angreifen, denn ich will das haben, was Joshua hat: den WM-Titel." 

Anthony Joshua: „Dieser Kampf wird einer der größten Nächte meiner Boxkarriere und somit der Höhepunkt meiner noch jungen Profikarriere. Vor drei Jahren wurde ich Profiboxer und habe die Zeit genutzt, um Erfahrungen zu sammeln, Boxer zu kämpfen, die einfach gefallen sind und welche, die hart zu besiegen waren. In dieser Zeit habe ich gelernt, wie das Geschäft funktioniert und wie ich im Ring gewinne. All das wird oft unterschätzt, da alle einen Mega-Fight von Anfang an sehen wollen. Mit dem Fight gegen Wladimir gehe i h den nächsten Schritt und werde meinen Schwer-gewichtsgürtel gegen eine Legende unseres Sports verteidigen. Es gibt keinen Zweifel, dass dies ein gigantischer Kampf mit allerhöchstem Einsatz beider Seiten sein wird. Ich werde in den Ring gehen und für meinen Sieg vorbereitet sein – wie bei allen anderen Kämpfen zuvor auch. Die Legende gegen den Champ – Zeit, Geschichte zu schreiben."

RTL überträgt den Blockbuster im Wembley Stadion ab 22.00 Uhr. Moderator ist Florian König, der in der Formel 1 an diesem Wochenende (GP Russland) von Alex Hofmann vertreten wird. Prominente Experten an seiner Seite sind die beiden ehemaligen Schwergewichtsweltmeister Lennox Lewis (Großbritannien) und Evander Holyfield (USA). Kommentator ist Stefan Fuckert, die Interviews am Ring führt Laura Wontorra.

In einer Wiederholung zeigt RTL den Kampf des Jahres noch einmal am Sonntag, 30. April, ab 11.30 Uhr. Unmittelbar im Anschluss folgt an diesem großen RTL-Sportwochenende ab 13.00 Uhr der Countdown zum 4. Saisonrennen der Formel 1 im russischen Sotschi.