Doku-Thriller „Der große Fake – Die Wirecard-Story“ ab Mittwoch auf TVNOW / Bereits jetzt Preview sehen

Der Untergang von Wirecard

„Noch nie haben wir ein Projekt realisiert, in dem so viele Menschen Sorge und Bedenken hatten, mit uns, mit den Produzenten, mit den Rechercheuren zu reden. Angst vor dem Verlust von Arbeit, Ansehen, manches Mal auch Angst vor Rache oder gar vor körperlicher Gewalt.“ Produktionsnotiz von Produzent Marc Lepetit und Regisseur Raymond Ley.

Ab Mittwoch wird auf TVNOW der große Fake offengelegt: Der Streaming-Dienst der Mediengruppe RTL Deutschland zeigt „Der große Fake – Die Wirecard-Story“. Eine Geschichte über Betrug, Geldgier und zwei Manager, gegen die schwere Vorwürfe erhoben werden. Der 90-minütige Doku-Thriller kommt den beiden Hauptakteuren des Wirecard-Skandals, Markus Braun (gespielt von Christoph Maria Herbst, „Stromberg“) und Jan Marsalek (Franz Hartwig, „Der Pass“), so nah, wie noch nie. 

Im Media Hub finden Sie hier eine Preview von „Der große Fake – Die Wirecard-Story“ – und hier ein YouTube-Trailer zum Embedden.

Der Doku-Thriller basiert auf Vielzahl von ausführlichen Hintergrundgesprächen mit Menschen, die sich vor der Kamera nicht äußern wollten oder konnten. Mit mehr als einem Dutzend haben aber Interviews vor der Kamera stattgefunden. Von der Shortsellerin Fahmi Quadir aus New York City über den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Christian Sewing, bis hin zum Boxpromoter Ahmet Öner. Eine Auflistung der Interviewpartner sowie eine Auswahl von Zitaten finden Sie unten. Die Zitate sind frei zur Verwendung mit dem Hinweis auf den TVNOW Doku-Thriller „Der große Fake – Die Wirecard-Story“.

„Der große Fake – Die Wirecard-Story“ wird unter dem Dach der Bertelsmann Content Alliance von Nico Hofmann, Marc Lepetit und Sebastian Werninger, UFA Fiction, für TVNOW produziert. Weitere umfangreiche Informationen, Interviews, eine Produktionsnotiz der Serienmacher sowie eine Bildproduktion finden Sie hier im Media Hub. Bei RTL feiert der Doku-Thriller seine Free TV-Premiere am 22. April um 20.15 Uhr.

INTERVIEWTE
(sortiert nach Erstauftritt)

Fahmi Quadir, Shortsellerin in New York City
Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bank
Baki Irmak, Fund Manager, The Digital Leaders Fund
Erhard Schuler, Privatanleger
Michael Olaf Schütt, professioneller Unternehmensgründer und aufgeflogener "Geldbote" für Online-Gambling in Florida
Patrick Tappe, ehemaliger Mitarbeiter der Wirecard Bank (Projektmanager)
Leonard Metsch, früherer Wirecard-Geschäftspartner
Ahmet Öner, Boxpromoter
Tin Nguyen, Unternehmer und Investor
Kilian Kleinschmidt, Tunis, ehem. Leiter von Flüchtlingslagern, in Kontakt mit Jan Marsalek
Fynn Rittersberger, ehemaliger Wirecard-Mitarbeiter
Heinz-Roger Dohms, selbstständiger Finanzjournalist, betreibt Branchen-Newsletter Finanz-Szene.de
Dr. Hendrik Leber, Geschäftsführender Gesellschafter, ACATIS Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH
James Freis, Vorstandsvorsitzender
Mel Racela, Direktor der philippinischen Anti-Geldwäschebehörde AMLC 

ZITATAUSWAHL

FAHMI QUADIR | Shortsellerin in New York City
„Wirecard befasste sich mit Macht und Einfluss. Und mit jedem Schritt sollte es seine Macht und seinen Einfluss erhöhen. Sie waren wirklich allen einen Schritt voraus. Ich denke, das Unternehmen wird versuchen, alles Jan (Anm. Marsalek) in die Schuhe zu schieben, aber eine Sache, die wir über Wirecard wissen und eine Sache, die in den letzten Jahren wahr war, ist, dass sie meisterhaft darin sind, ihr eigenes Narrativ zu gestalten.“
„So sehr die Leute jetzt auch von dieser Idee besessen sein mögen, dass Jan ein Spion ist, ist immer noch nichts im Vergleich dazu, für wen er wahrscheinlich gearbeitet hat. Also muss er vielleicht am Ende des Tages Befehle annehmen, und das beinhaltet ein gewisses Maß an Selbstverteidigung, um sicherzustellen, dass das breitere Netzwerk nicht zusammenbricht.“

BAKI IRMAK | Fund Manager, The Digital Leaders Fund Frankfurt
„Wirecard war ein Liebling der Investoren, also der Kleinanleger. Sie wurden nahezu in allen Publikationen besprochen, in den ganzen Anlegermagazinen wurde das Unternehmen massiv gehyped. Und parallel verloren die großen etablierten Finanzhäuser in Deutschland massiv an Wert.“

ERHARD SCHULER | Privatanleger
„Ich war so überzeugt davon. Ich hätte meine Großmutter verkauft.“

MICHAEL OLAF SCHÜTT | Professioneller Unternehmensgründer und aufgeflogener „Geldbote“ für Online Gambling in Florida
„Sie haben Geschäfte abgewickelt, die normale Banken halt nicht machen. Gehen Sie zu einer großen Bank in Deutschland und sagen Sie: ‚Ich brauche ein Gesellschaftskonto für den Erotikbereich.‘ Die schicken Sie nach Hause. Die sind in der Nische groß geworden, in der keine andere Bank etwas angefasst hat. Moralisch finde ich das in Ordnung. Es ist ja nicht verkehrt, Zahlungen für Adult-Webseiten anzubieten.“

PATRICK TAPPE | Ehemaliger Mitarbeiter der Wirecard Bank (Projektmanager)
„Das war wie ein Schlag in den Magen. Ja, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Ja, er hat mich schockiert. Weil dieser Bericht ja für einen Laien verständlich offengelegt hat, dass wirklich viel im

Argen zu liegen scheint in diesem Konzern. Die haben schwarz auf weiß geschrieben: ‚Wir können nicht sagen, ob es diese Umsetzung tatsächlich gegeben hat. Wir können aber auch nicht sagen, ob es sie nicht gegeben hat.‘ Da denkt man doch: ‚Wo bin ich denn?‘

LEONARD METSCH | Früherer Wirecard-Geschäftspartner
„Wir haben riskante Geschäfte gemacht, weil sie einfach die Eier dazu hatten. Dafür muss man Eier haben, solche Geschäfte mit diesen Leuten zu machen zu der Zeit.“

AHMET ÖNER | Box-Promoter über die Menschen, die er zum Schweigen bringen sollte:
„Ich habe gedacht, das sind Leute, die mein Geschäft stören, weil wenn mein Hauptgeldgeber Wirecard mit ihn in Probleme geraten wäre und die nach meiner Auffassung unberechtigt waren, dann musste ich einschreiten mit aller Macht. Das ist dann Brot verteidigen.“

TIN NGUYEN | Unternehmer und Investor
„Der Besuch sah dann so aus, dass man von Wirecard aus gesagt hat, man möge doch bitte irgendwie die Recherche einstellen, ansonsten wäre das wahrscheinlich nicht gut für die persönliche Entwicklung des weiteren Lebens.“ 

KILIAN KLEINSCHMIDT | Tunis, ehem. Leiter von Flüchtlingslagern, in Kontakt mit Jan Marsalek
„Man hat inzwischen mehr und mehr das Gefühl, dass Marsalek im Grunde der Laufbursche war, der Geld von A nach B gebracht hat, das aber da instrumentalisiert worden ist von verschiedenen Kräften – gerade natürlich in Richtung Destabilisierung Europa oder Stärkung der rechtspopulistischen Parteien.“

FYNN RITTERSBERGER | Ehem. Wirecard-Mitarbeiter
„Also ich für meinen Teil habe mich absolut hintergangen gefühlt. Vorsätzlich die Mitarbeiter bis zur letzten Minute zu belügen, in die Kamera zu gucken und denen zu sagen. ‚Wir machen alles richtig, alle anderen sind die Bösen, wir sind nicht die Bösen.‘  Das ist für mich ein Gefühl von Verrat. Das ist auch das, was meine Gefühlsebene dann direkt dazu gesagt hat. Mit solchen Menschen zusammengearbeitet zu haben, finde ich super traurig. Das war schon ein Schlag ins Gesicht, definitiv.“

DR. HENDRIK LEBER | Geschäftsführender Gesellschafter, ACATIS Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH
„Ich bin da wirklich böse, denn ich brauche gute Wirtschaftsprüfer, um mein Geschäft zu betreiben. Als Investor habe ich wenig Freunde. Das Management will mir eine gute Story verkaufen, der Aufsichtsrat guckt, dass die Firma einigermaßen in Takt ist, andere Investoren wollen ihren Vorteil haben und der Wirtschaftsprüfer ist wirklich die einzige Stelle, die darauf schaut, dass die Zahlen sauber und ordentlich sind. Und wenn der Wirtschaftsprüfer versagt, habe ich keine Chance. Denn ich verlasse mich ja auf seine Zahlen.“

JAMES FREIS | Vorstandsvorsitzender
„Dann bin ich zurück ins Hotel gegangen und habe zum allerersten Mal die Sachen angeschaut. Nach einer kurzen Zeit war mir klar, dass dieses gesamte Konstrukt von den Treuhandkonten insbesondere mit den Drittpartnergeschäften nicht plausibel war.“

Mel Racela (Direktor der philippinischen Anti-Geldwäschebehörde AMLC)
„Zuerst haben wir das, was wir das E-Mail-Überwachungssystem nennen. Alle Transaktionen über 500.000 Pesos werden an die AMC und die FIU gemeldet. Wir haben unsere Datenbank durchsucht und es gab nie einen Betrag in Euro, der in das philippinische Finanzsystem eingegangen ist. Die Philippinen sind eine Dollar-zentrierte Wirtschaft. Überweisungen in Euro sind nicht normal. Während des Jahres, in dem diese Transaktion angeblich stattfand, lag die maximale Menge weltweiter Überweisungen nur bei 100 Millionen Dollar. 2,1 Milliarden Dollar kommen also nicht in Frage und auch nicht 1,9 Milliarden Euro.“