Angesichts erneut stark steigender Infektionszahlen haben sich Bund und Länder gestern darauf verständigt, den Lockdown bis zum 18. April zu verlängern und die bereits am 3. März beschlossene „Notbremse“ konsequent anzuwenden. Für die Ostertage gelten kurzfristig weitergehende Beschränkungen wie eine Schließung fast aller Geschäfte sowie zusätzliche Kontaktbeschränkungen. Ähnlich wie nach dem letzten Bund-Länder-Treffen Anfang März meint auch in einer aktuellen Blitzforsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv gut ein Drittel der Bürger (36 %, 3. März: 36 %), die gerade beschlossenen Maßnahmen seien alles in allem verständlich, während eine Mehrheit (57 %, 3. März: 59 %) sie eher verwirrend findet. 7 Prozent (3. März: 5 %) geben an, dass sie sich damit noch nicht weiter auseinandergesetzt haben. Als verständlich empfinden den Inhalt der gestrigen Beschlüsse mehrheitlich nur die Anhänger der CDU/CSU mit 53 Prozent. Bei den Anhängern aller anderen Parteien überwiegt der Anteil derer, die diese eher verwirrend finden (Grüne: 51 %, Linke: 51 %, FDP: 70 %, AfD: 82 %).
Meinungen zu den beschlossenen Maßnahmen
Eine große Mehrheit von 63 Prozent der Bundesbürger hält die gestern beschlossenen Maßnahmen zur Verringerung der Infektionszahlen für angemessen (32 %) oder sogar für noch nicht weitreichend genug (31 %). Dass die aktuell beschlossenen Maßnahmen zu weit gingen, findet nur eine Minderheit (32 %) der Bundesbürger. Lediglich unter den Anhängern der AfD meint eine Mehrheit von 68 Prozent, die Maßnahmen gingen zu weit.
Auswirkungen der Maßnahmen auf Osterplanungen
22 Prozent der Bundesbürger wollen aufgrund der gestern beschlossenen Maßnahmen ihre Planungen für die Osterfeiertage ändern. Bei mehr als drei Viertel der Bundesbürger (76 %) haben die Beschlüsse keinen Einfluss auf die Osterplanungen.
Die große Mehrheit der Befragten (76 %) will sich an die für die Ostertage geltenden verschärften Kontaktbeschränkungen halten. 21 Prozent wollen eventuell davon abweichen. Mehrheitlich wollen laut der Blitzforsa-Umfrage lediglich die Anhänger der AfD (53 %) eventuell von den Vorgaben abweichen.
Meinungen zu den Reise-Regelungen
Aufgrund der geringen Inzidenz bei Corona-Neuinfektionen sind Reisen nach Mallorca anders als in deutsche Feriengebiete wieder möglich. Eine große Mehrheit der Bundesbürger (86 %) teilt die Kritik daran, dass Reisen nach Mallorca möglich sind, in deutsche Feriengebiete aber weiterhin nicht. Lediglich 11 Prozent teilen diese Kritik nicht.
Meinungen zu den Impfungen gegen das Coronavirus
Der von einigen vorgebrachte Vorschlag einer Lockerung der bisher geltenden Impfreihenfolge stößt bei einer großen Mehrheit der Bundesbürger auf Zustimmung. 74 Prozent fänden es gut, wenn jedem, der vor einem Impfzentrum wartet, eine Impfung ermöglicht würde, sofern freie Impfdosen zur Verfügung stehen. 22 Prozent fänden diesen Vorschlag nicht gut.
24 Prozent der Bundesbürger glauben, dass das Versprechen der Bundesregierung, dass bis zum 21. September jeder Bürger in Deutschland, der das möchte, ein Impfangebot bekommen wird, eingehalten werden kann. Eine große Mehrheit von 72 Prozent glaubt das jedoch nicht.
Die Daten sind frei zur Veröffentlichung unter der Quellenangabe forsa-Blitzumfrage im Auftrag von RTL und ntv.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL am 23. März 2021 erhoben. Datenbasis: 1.011 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/– 3 Prozentpunkte.