59 Prozent der befragten Bundesbürger finden die gestern beschlossenen Maßnahmen verwirrend

49 Prozent empfinden die Lockerungsmaßnahmen für sich persönlich nicht als Erleichterung

Aufgrund der aktuellen Infektionslage haben Bund und Länder sich auf eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 28. März und einen 5-Stufen-Plan geeinigt, der Lockerungen in Abhängigkeit von der Zahl der Neuinfektionen in mehreren Stufen vorsieht. Laut einer aktuellen Blitzforsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv meint gut ein Drittel der Bürger (36 %), die beschlossenen Maßnahmen seien alles in allem verständlich. Die meisten (59 %) finden sie jedoch eher verwirrend. 5 Prozent geben an, dass sie sich damit noch nicht weiter auseinandergesetzt haben. Als verständlich empfinden den Inhalt der gestrigen Beschlüsse mehrheitlich nur die Anhänger der CDU/CSU mit 51 Prozent. Bei den Anhängern aller anderen Parteien überwiegt der Anteil derer, die diese eher verwirrend finden (Grüne: 58%, Linke: 74%, FDP: 74 %, AfD: 83 %).

Meinungen zu den beschlossenen Lockerungen

Uneinigkeit besteht bei der Frage, ob die beschlossenen Lockerungsmaßnahmen im richtigen Tempo erfolgen. Ein Drittel (33 %) der Befragten hält die Lockerungsmaßnahmen alles in allem für angemessen, einem weiteren Drittel (30 %) gehen die Lockerungen zu schnell und ebenfalls ein Drittel (35 %) der Bundesbürger gibt an, die Lockerungsmaßnahmen gehen nicht schnell genug.

Nutzung der Lockerungen

Ab der kommenden Woche öffnen der Buchhandel sowie Blumengeschäfte und Gartenmärkte unter bestimmten Auflagen. Auch körpernahe Dienstleistungen, wie etwa Fußpflege, sind dann wieder möglich. Abhängig von der Entwicklung der 7-Tage-Inzidenz sind weitere Öffnungsschritte geplant, für manche Bereiche schon ab dem nächsten Montag, für andere erst ab dem 22. März bzw. 5. April. 43 Prozent der Befragten wollen sich laut der Blitzforsa-Umfrage an diesen Vorgaben orientieren und versuchen, die jeweils möglichen Angebote so schnell wie möglich wieder zu nutzen. Die meisten (53 %) sind jedoch verhalten und wollen lieber erst einmal abwarten.

Erleichterung im Alltag? 

Gespalten zeigen sich die befragten Bürger auch bei der Frage, ob die gestern beschlossenen Lockerungsmaßnahmen für sie persönlich eine Erleichterung im Alltag darstellen. 48 Prozent bejahen dies, 49 Prozent empfinden die Lockerungsmaßnahmen für sich persönlich nicht als Erleichterung.

Interesse an Schnelltests

Wenn es die Corona-Schnelltests für einen Preis von maximal 5 Euro pro Stück zu kaufen gäbe, gaben 49 Prozent der Bundesbürger an, sich hin und wieder einen Schnelltest besorgen zu wollen, um sich etwa vor dem Besuch von Verwandten selbst testen zu können. 46 Prozent haben nicht vor, sich einen solchen Test zu kaufen.

Vertrauen in das Krisenmanagement der Politik und Bewertung der Arbeit von Jens Spahn

15 Prozent der Bürger haben laut Umfrage großes Vertrauen und 47 Prozent etwas Vertrauen, dass die Politik in der Lage ist, die Krise bestmöglich zu meistern. Gut ein Drittel (36 %) hat kein Vertrauen, dass der Politik dies gelingt. Im Vergleich zur Befragung im Januar ist der Anteil derjenigen, die großes Vertrauen in das Krisenmanagement der Politik haben, noch einmal etwas gesunken („großes Vertrauen“ am 20. Januar 2021: 26 % / 4. März 2021: 15 %) und im Gegenzug der Anteil derer gestiegen, die kein Vertrauen in die Fähigkeit der Politik haben, die Krise bestmöglich zu meistern („kein Vertrauen“ am 20. Januar 2021: 23 % / 4. März 2021: 36 %).

Die Daten sind frei zur Veröffentlichung unter der Quellenangabe forsa-Blitzumfrage im Auftrag von RTL und ntv.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL am 4. März 2021 erhoben. Datenbasis: 1.011 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/– 3 Prozentpunkte.