Aktuelle Blitzforsa-Umfrage

23 Prozent der Corona-App-Nutzer gehen trotz Benachrichtigung nicht in Quarantäne - 55 Prozent der Bundesbürger lehnen eine verpflichtende Installation der App ab

Nach einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag der Mediengruppe RTL Deutschland geben 23 Prozent derjenigen, die die Corona-Warn-App installiert haben oder hatten an, bereits über die App darüber benachrichtigt worden zu sein, dass sie sich zwar in unmittelbarer Nähe zu einer mit dem Corona-Virus infizierten Person aufgehalten haben, sich in Folge aber nicht Quarantäne begeben haben.

4 Prozent derer, die die App installiert haben oder hatten, haben nach eigenen Angaben, sich aufgrund einer solchen Benachrichtigung in Quarantäne begeben.

55 Prozent der Bundesbürger lehnen Pflicht zur Installation der Corona-Warn-App ab
39 Prozent der Bundesbürger würden es grundsätzlich befürworten, wenn es eine Pflicht zur Installation der Corona-Warn-App gäbe. Eine Mehrheit (55%) lehnt eine solche Pflicht hingegen weiterhin ab.
Etwas häufiger als der Durchschnitt sprechen sich die über 60-Jährigen (51%) sowie die Anhänger von Union (54%) und SPD (47%) für eine solche Pflicht zur Installation der Corona-Warn-App aus. Insbesondere Anhänger der AfD (82%) sowie Linke (68%) und FDP (60%) lehnen dies jedoch ab.

Leichte Steigerung bei Zustimmung zur Lockerung der Datenschutzanforderungen
56 Prozent aller Befragten (etwas mehr als noch im Oktober: 50%) stimmen aktuell der Forderung zu, dass die hohen Datenschutzanforderungen der Corona-Warn-App gelockert werden sollten, damit z.B. positive Tests automatisch in die Corona-Warn-App eingespeist werden können und Tracking möglich wird. 32 Prozent lehnen diese Forderung ab.
Auf Zustimmung stößt diese Forderung vor allem bei den Nutzern der App (70%) sowie Anhängern der Union (72%) und SPD (64%). Ablehnend äußern sich vor allem die Anhänger der AfD (54%) und Linke (41%).

Bundesbürger weiter gespalten im Hinblick auf Bedeutung der Corona-Warn-App
Was die Einschätzung der weiteren Bedeutung der Corona-Warn-App anbelangt, sind die Bundesbürger weiterhin gespalten: 45 Prozent glauben, dass sie angesichts der steigenden Infektionszahlen wichtiger wird, um sich und andere vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen. 47Prozent glauben das nicht.
Wiederum unterscheiden sich die Einschätzungen zwischen den Nutzern und Nichtnutzern der Corona-App sehr deutlich. 77 Prozent der Nutzer sehen eine Bedeutung der App im Kampf gegen das Virus, während es bei den Nichtnutzern nur 27 Prozent sind. 
Während die Anhänger von Union (64%), Grünen (63%) und SPD (57%) überwiegend davon ausgehen, dass die Nutzung der App wichtiger wird, meinen dies die Anhänger der FDP (54%) und vor allem der AfD (85%) mehrheitlich nicht.

Nur ein Drittel der Bundesbürger geben an, die Corona-Warn-App installiert zu haben
35 Prozent der Befragten geben aktuell an, dass sie die Corona-Warn-App auf ihrem Smartphone installiert haben oder hatten. Dies gilt insbesondere für die Anhänger der Grünen (48%), sowie der Union (47%) und der SPD (45%).
65 Prozent hatten die Corona-Warn-App noch nie installiert. Das geben insbesondere die Anhänger der AfD (86%) an, gefolgt von Linke (65%) und FDP (64%). 


Die Daten sind frei zur Veröffentlichung unter der Quellenangabe forsa-Blitzumfrage im Auftrag von RTL und ntv. Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL am18. und 19. November 2020 erhoben. Datenbasis: 1.006 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/– 3 Prozentpunkte.